Philipp Roth – Der menschliche Makel

Der menschliche Makel ist eines der bekannteren Bücher von Philipp Roth, einem der bekanntesten amerikanischen Autoren und nach Meinung zahlreicher Pressevertreter sicheren zukünftigen Gewinner des Literatur-Nobelpreises. Dieses Buch ist auch durch seine Verfilmung bekannt, die u.a. mit Nicole Kidman prominent besetzt ist. Im Buch dreht sich die Handlung um das Leben des emeritierten Literatur-Professors Coleman Silk. Silk hat seine Hochschule nach einem hochsterilisierten Rassismus-Skandal verlassen, in welchem ihm die Beleidigung zweier afroamerikanischer Studenten zur Last gelegt wurde. Dies ist die Folge von Intrigen und unkollegialem Verhalten innerhalb der Fakultät seiner Universität. Das prekäre an dieser Situation ist ein Geheimnis, dass Coleman Silk nur selbst kennt: Silk ist als Sohn schwarzer Eltern geboren, hat selbst jedoch einen sehr weissen Hautton und hat im jungen Erwachsenenalter beschlossen, sich als Weisser auszugeben. Im Verlauf des Buches wird diese Zeit aufgerollt und die aktuellen Lebensumstände Silks werden geschildert.

Das Buch ist meiner Meinung nach zwar nicht so anspruchsvoll wie andere seiner Werke, aber Freunde seichter Unterhaltungsliteratur werden hier dennoch nicht auf ihre Kosten kommen. Roth zeichnet, wie in all seinen Werken, ein Bild der amerikanischen Gesellschaft anhand eines Protagonisten und dessen mittelbarem und unmittelbarem Umfeld. Das kann sehr spannend sein. Dieses Buch ist weder ein Krimi noch ein Thriller, aber spannend ist es und hat man sich darauf eingelassen, möchte man es nicht mehr zur Seite legen.

Charles Bukowski – Jeder zahlt drauf: Stories

In der Kurzgeschichtensammlung Jeder Zahlt drauf erzählt Bukowski von ganz unten: von Menschen, welchen hartes Schicksal widerfahren ist, aber auch von jenen, die Anderen schlimme Dinge angetan haben. Seine Protagonisten in den eigenständigen Geschichten haben nur eines gemeinsam: Sie haben die Hoffnung verloren. Sie sind Trinker, Huren und Schläger und erzählen ohne Vorbehalt von ihrem Leben am Rande der „Gesellschaft“. Bukowski’s Kurzgeschichten berühren und führen dem Leser mit wenigen Worten den Alltag der Figuren genau vor dessen Augen. Er versteht es, einen Menschen auf hohem literarischen Niveau binnen weniger Seiten zu charakterisieren. Dieser eher dünne Band ist sicher nicht nur Bukowski-Fans zu empfehlen.