Julia Friedrichs – Gestatten: Elite: Auf den Spuren der Mächtigen von morgen

Julia Friedrich ist eine junge Journalistin und macht sich bei ihrer Erkundungstour durch Deutschland auf die Suche nach der Bedeutung des Wortes Elite. Dieses schmückt immer häufiger einzelne Bildungsinstitutionen. Langsam erhält es  im Sprachgebrauch trotz vielfacher öffentlicher Kritik wieder Einzug.

Julia Friedrichs besucht auf ihrer Reise private Schulen wie Schloss Salem, private Hochschulen wie die European Business School in Oestrich-Winkel und Elite-Programme wie die „Stiftung im Münchener Maximilianeum“. Darüber hinaus besucht sie auch kleinere Institutionen. Lernangebote in Englisch für 3-Jährige oder ATTAC, Letztere unter dem Gesichtspunkt der Elitebildung in einer Organisation, welche elitäre Strukturen aus sich selbst heraus ablehnt.

Inhalt

Die Autorin schildert Besuche der jeweiligen Institutionen und führt Interviews mit ihren Mitgliedern: Lehrer, Professoren, Teilnehmer und Schüler. Parallel zieht sie stets den Vergleich mit ihrem Leben und ihrem Elternhaus. Julia Friedrichs Buch ist etwas populistisch, aber etwas anderes darf man nach dem Lesen des Titels auch nicht erwarten. Es enthält keine Hasstiraden und die Autorin versucht stets objektiv zu bleiben, weshalb ihr definitv kein übertriebener Populismus vorgeworfen werden kann.

Fazit

Die Schilderungen von Julia Friedrichs sind sehr aufmerksam und ihre Fragen direkt. Sie hat meiner Ansicht nach alle sogenannten Elite-Institutionen in Deutschland besucht und keine wesentlichen Stationen ausgelassen. Dennoch muss ihr der Vorwurf gemacht werden, wenig Neues für den durchschnittlich gebildeten Leser ans Tageslicht zu befördern.

Die generellen Vor- und Nachteile dieser Institutionen sind gemeinhin bekannt und auch die Interviews liefern letztlich wenig Überraschendes. Lediglich einzelne Fakten wie der überdurchschnittlich schlechte Abiturschnitt eines Elite-Internats mögen den Leser kurz beeindrucken.

Die Mehrzahl der Fakten und Charakteristika der Institutionen sind jedoch keine Überraschung. Ich empfehle das Buch jedem an der Thematik interessierten Leser. Es gibt kaum ein vergleichbares Werk zu Gestatten: Elite und allein das rechtfertigt bereits die Lektüre.

Tommy Jaud – Hummeldumm

Tommy Jaud hat vor Kurzem sein neuestes Werk (und sein Viertes insgesamt) Hummeldumm herausgebracht. Nach dem mit Pocher verfilmten Vollidiot (Wer das Buch mag hasst den Film) und dem leicht auf diesem aufbauenden Millionär sowie dem eigenständigen Resturlaub ist auch Hummeldumm wieder ein eigenständiges Buch. Es legt den Fokus erneut – auf eine andere Weise –  auf das Thema Urlaub.

Inhalt

Diesmal geht es aber nicht nach Argentinien, sondern nach Namibia. Die Akteure befinden sich auf einer Rundreise durch die ehemalige deutsche Kolonie. Der Protagonist Matze unterscheidet sich wenig von den bisherigen Charakteren in den Büchern Tommy Jauds. Insbesondere zu Resturlaub sind viele Ähnlichkeiten erkennbar. Matze’s Freundin Sina nötigt ihn zu diesem Urlaub, welchen er von vornherein ablehnt. Weder Urlaubsablauf, die Art und das Ziel der Reise sagen ihm zu. Jaud setzt auf altbewährtes und schreibt ein lustiges Buch. Es enthält einr Aneinanderreihung komischer Zufälle. Darin tauchen zahlreiche skurile Situationen sowie schrullige Charaktere in allen Facetten auf.

Fazit zu Hummeldumm

Mir ging es wie bei den vorherigen Büchern, ich musste mehrmals laut lachen. Jeder, der leichte Lektüre sucht, wird mit diesem Buch zufrieden sein. Dennoch hört man negative Stimmen. Auch ich muss an dieser Stelle sagen, dass Hummeldumm nicht ganz so originell und lustig ist wie Vollidiot und Resturlaub. Zwar gelingt es Tommy Jaud in Hummeldumm wieder, in kurzer Zeit eine prägnante vorstellbare Szenerie zu kreieren. Dennoch ist das Buch weit weniger originell als die eben genannten Werke. Nichtsdestotrotz, die Erwartungen an einen Bestseller-Autor sind sehr hoch. Auch wenn sie nicht vollkommen erfüllt werden. Hummeldumm ist auf jeden Fall seine Zeit wert. Wer ein lustiges und seichtes Buch lesen will kommt an Hummeldumm fast nicht vorbei..