Siegfried Lenz erzählt in Schweigeminute die Geschichte eines jungen Mannes, der von der privaten Begegnung mit seiner Lehrerin erzählt und der sich daraus entwickelnden Liebe. Ohne auch nur im geringsten kitschig zu werden werden die Entwicklungen eines Sommers an der Küste geschildert. Diese werden zu einem bereits zu Anfang des Buches angekündigten tragischen Ende führen. Vor allem die sanfte Sprache führt trotz der häufig anzutreffenden Thematik dazu, dass dieses Buch seiner Wert ist.

Siegfried Lenz, der Lieblingsautor und persönliche Freund des verstorbenen Bundeskanzlers Helmut Schmidt bringt in Schweigeminute subtil sein unverkennbare Verständnis der maritimen, norddeutschen Mentalität zum Ausdruck. Die vielen kleinen Momente werden derart bildlich geschildert, dass man als Leser stellenweise das Gefühl bekommt, die salzige Meeresluft einzuatmen.

Unabhängig von der maritimen Umgebung ist Schweigeminute auch ein wunderbares Buch für trauernde Menschen. In diesem Buch spürt man den Umgang der Trauer ohne Drama, aber mit Gefühl. Die Generation eines Siegfried Lenz mag nicht immer ein Vorbild in der Verarbeitung von Traumata gewesen sein. Dennoch verschafft der nüchterne Charakter des Buches dem Leser eine neue Perspektive.

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Von Markus

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